Schnellstmöglich Vorbereitungen für ein „Notfallszenario – Gasmangellage“ treffen!

Die Gasversorgung im kommenden Winter steht auf wackeligen Füßen. Strom- und Energiepreise in Deutschland sind während der Corona-Pandemie – und seit dem Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts – noch einmal stark angestiegen. Die Preise für Öl, Gas und Benzin haben sich seither auf sehr hohem Niveau eingependelt, kaum eine Branche kann sich dem entziehen. Wie sich die Versorgungslage mit Gas in nächster Zeit weiter entwickeln wird, ist absolut unklar. Deshalb sind unsere Unternehmen gefordert sich auf einen möglichen Gasmangel im Winter proaktiv vorzubereiten, rechtzeitig mögliche Lösungen zur eigenen Energieversorgung auszumachen und so Gas einzusparen bzw. zu ersetzen – die IHK zu Coburg unterstützt dabei.

83 Prozent der Coburger Unternehmen sahen bereits bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage im April in den Energie- und Rohstoffpreisen ein Geschäftsrisiko – ein historischer Höchststand, der aktuell noch deutlich höher liegen dürfte. Für Betriebe der energieintensiven Branchen wie der Kunststoff- und Keramikindustrie, der Rohstoffgewinnung und Lebensmittelerzeugung ist die Lage existenzbedrohend. Denn viele betriebliche Prozesse sowie die Produktion von Wärme basieren in diesen Unternehmen auf dem Energieträger Gas.

„Energie ist ein Kostenfaktor, dessen Bedeutung in den letzten Jahren massiv gewachsen ist, Energiesparen daher schon lange ein großes Thema für unsere Unternehmen. Mit Blick auf den kommenden Winter und danach sollte sich die gewerbliche Wirtschaft vorausschauend vorbereiten, um insbesondere eine drohende Gasmangellage abzuwenden. Sämtliche Einsparmöglichkeiten gilt es zu prüfen (Absenkung der Temperatur in Büros und Läden, Home-Office), Handlungs- und Notfallpläne zu erarbeiten, aber auch Alternativen zum Gas (Fuel-Switch) abzuwägen“, so IHK-Präsident Dr. Andreas Engel.

Mitgliedsunternehmen empfiehlt die IHK eindringlich, sich mit der eigenen Verbrauchs- und Kostensituation zu befassen, um trotz derzeit großer Unsicherheiten bestmöglich auf eine potenzielle Zuspitzung der Gasmangellage vorbereitet zu sein. Denn trotz der großen Unsicherheit können Betriebe bereits heute aktiv werden, um sich in gewissem Umfang auf ein Notfallszenario vorzubereiten.

Konkret sollten Unternehmen:

• Fuel-Switch-Möglichkeiten prüfen und frühzeitig einleiten;

• Kontakt mit Versorgungsunternehmen aufnehmen;

• Energieverbräuche weiter optimieren um zusätzlich Strom und Gas einzusparen;

• Informationsangebote und Fördermöglichkeiten wahrnehmen.

Beispielsweise zieht die Brennstoffumstellung „Fuel Switch“ häufig genehmigungsrechtliche Fragen nach sich. Die rechtlichen Voraussetzungen sind dabei ebenso vielfältig wie die in der Praxis anzutreffenden Fallkonstellationen. Deshalb sollten sich Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen im IHK-Bezirk Coburg zuerst bei ihrer zuständigen Immissionsschutzbehörde (Stadt Coburg: coburg.de/vv/oe/Bauverwaltungs-und-Umweltamt.php bzw. Landkreis Coburg: landkreis-coburg.de/93-0-Immissionsschutz.html) erkundigen, ob und wie ein Wechsel auf andere Energieträger möglich ist.

„Ob Ausnahme, Duldung oder Anzeige: meist muss für diesen Prozess einiges an Unterlagen und Prüfungen vorbereitet werden – dies gilt es frühestmöglich mit der zuständigen Behörde zu erörtern. Informationen zum Genehmigungsrecht bei der Brennstoffumstellung finden unsere Unternehmen auf einer Sonderseite der IHK-Homepage: ihk-coburg.de/energiekrise,“ so IHK-Hauptgeschäftsführer, Siegmar Schnabel.

„Es sind allerdings nicht nur Unternehmer zum Energiesparen aufgerufen, sondern auch die öffentliche Hand sowie jede Bürgerin und jeder Bürger. Das heißt aber auch, jeden und jede Einzelne mitzunehmen und dafür zu sensibilisieren, dass es ohne Anstrengungen und Entbehrungen nicht gehen wird. Wirtschaft, Landkreis, Städte, Gemeinden und Verbraucher müssen jetzt an einem Strang ziehen, so haben wir die besten Chancen, einen Wirtschaftseinbruch im kommenden Winter abzuwehren oder zumindest abzumildern!“, so IHK-Präsident Dr. Andreas Engel.

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